Sie fragen – ich antworte
Uedliger Ausgabe März 2020
8 Fragen zur Nomination – Gemeinderatswahlen 29.03.2020
Was hat Sie dazu bewogen, als Gemeinderat (Gemeinderätin/Gemeindepräsident) zu kandidieren?
Bereits seit 25 Jahren wohne ich in Udligenswil und fühle mich durch und durch als Uedligerin. Seit einem Jahr trage ich Verantwortung als Bauvorsteherin. Dabei nehme ich gerne die Herausforderung an, bei allem Tun und Lassen zum Wohle der Bevölkerung, nie den Blick über die Dorfgrenze hinaus und auf die nächste Generation zu verlieren.
Welches wäre Ihr Wunschressort beziehungsweise wo können Sie Ihre Kompetenzen am besten einbringen? Und welches Ressort trauen Sie sich sonst noch zu?
16 Jahre wirke ich in der Ortsplanungskommission, fünf Jahre in der Baukommission der Schulanlagen und seit diesem Jahr im Vorstand von LuzernPlus mit. Ausserdem habe ich Weiterbildungen als Immobilienbewirtschafterin sowie als dipl. Bauverwalterin an der Wirtschaftshochschule abgeschlossen. Ich verfüge daher über ein spezifisches Fachwissen in Baurecht und es wäre sinnvoll, dieses für eine weitere Legislatur einzusetzen. Ich traue mir aber auch jedes andere Ressort zu, da mir meine interdisziplinären Erfahrungen erlauben, mich in verschiedenste Aufgaben einzuarbeiten.
Wofür werden Sie sich als Gemeinderat besonders einsetzen?
Generell setze ich mich für ein zielorientiertes, effizientes Zusammenarbeiten zwischen Behörden, Verwaltung, Kommissionen und Bevölkerung ein. Als Bauvorsteherin arbeite ich insbesondere daran, unsere kommunale Infrastruktur sinnvoll zu unterhalten und weiterzuentwickeln.
Welche wichtigen Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren auf Udligenswil zukommen?
Alle Themen rund um die Wasserver- und Abwasserentsorgung (Sanierung Wasserreservoir Waldegg, ARA, Kapazitätsengpässe, Y-Prinzip, Hochwasserschutz) sind mit hoher Priorität anzugehen. An einigen dieser «Generationenprojekte» arbeite ich bereits.
Welche Vision haben Sie für Udligenswil und welche aus Ihrer Sicht wichtigsten Themen/Probleme müssten dringend „angepackt“ werden?
Ich möchte Udligenswil auch in Zukunft als intaktes, ländliches Dorf positionieren. Das Steuersubstrat ist durch moderates und qualitätsvolles Wachstum sicherzustellen. Damit dies gelingt, ist die aktuelle Ortsplanungsrevision auf die heutigen sozioökonomischen und gesellschaftlichen Anforderungen auszurichten. Zu diesem Zweck führe ich den offenen Dialog mit der Bevölkerung.
Udligenswil hat einen intakten Finanzhaushalt, jedoch als Folge der Investitionen in jüngster Zeit eine relativ hohe Verschuldung. Welchen finanziellen Spielraum sehen Sie in naher Zukunft?
Es ist wichtig, sich weiterhin in Budgetdisziplin zu üben. Nur eine weitsichtige Finanzplanung stellt sicher, dass die in den nächsten Jahren resultierenden Überschüsse zur Konsolidierung verwendet werden können.
Wie viele andere Luzerner Gemeinden arbeitet Udligenswil derzeit an der Revision der Ortsplanung. Die im Trend liegende Verdichtung schafft bauliche Möglichkeiten auf dem eigenen Grundstück, erhöht aber auch das Konfliktpotential unter Nachbarn. Wie ist diesem Zielkonflikt zu begegnen und wie stellen Sie sich Udligenswil räumlich in zehn Jahren vor?
Die Stimmbürger werden über die Ortsplanung befinden. Der Gemeinderat ist danach ausführendes Organ. Dass das «Not-in-my-backyard-Phänomen» (Verdichtung ja, aber nicht in meiner unmittelbaren Nähe) Konflikte verursacht, liegt in der Natur der Sache. Der Gemeinderat wird hier die Aufgabe als Vermittler zwischen gesetzlichen Vorgaben und den Bedürfnissen der Bürger wahrnehmen. Ich setze mich dafür ein, dass Udligenswil seinen ländlichen Charakter bewahren wird.
Gemeindeversammlungen werden nur von einer Minderheit der Stimmberechtigen besucht. Welche Zukunft sehen Sie für diese heutige Form demokratischer Willensbildung?
Die Gemeindeversammlung ist berechenbar und kostengünstig. Sie dient der Meinungsbekundung und -bildung. Ob daran festgehalten wird, entscheiden letztlich die Stimmbürger. Dabei geht es primär um die Frage, weiterhin offen zu kommunizieren oder eben anonym.